Die Sultansreise


Seit 1875 waren die europäischen Provinzen des Reiches nicht mehr zur Ruhe gekommen. Ein Gebiet nach dem anderen wurde autonom, unabhängig oder von fremden Mächten besetzt. Anfang 1911 kam es in Nordalbanien zu einem Aufstand gegen die osmanische Herrschaft, der zwar schließlich niedergeschlagen wurde, aber der Regierung die prekäre Lage der Balkanprovinzen deutlich vor Augen führte. Deshalb wurde als PR-Maßnahme die Reise des Sultans durch Mazedonien beschlossen, die ihn im Juni 1911 in die Städte Selanik (Thessaloniki), Manastir (Bitolja), Üsküb (Skoplje) und Prishtina führte. Anläßlich dieser Reise wurden von der Post Sondermarken herausgegeben. Diese bestehen aus Marken der Ausgaben 1901­11 mit dem Aufdruck Padishah-i hatira-i seyahat 1329: "Zum Gedenken an die Sultansreise 1911" , darunter die Namen der vier Städte in Türkisch und Französisch. Der komplette Satz umfaßt viermal 31 Werte. Die Auflage betrug 7 500 (kleiner Satz) bzw. 30 000 (großer Satz), davon sollen aber nur 500 postalisch gebraucht worden sein.

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